Vor ein paar Tagen habe ich zufällig einen Artikel bei Google entdeckt, dass die Agenten-Romane von Ian Fleming, in denen es bekanntlich meist um James Bond 007 geht, umgeschrieben werden sollen. Weil die Geschichten in Teilen rassistisch, gewaltverherrlichend oder zu sexistisch sind. Offenbar wollen "Kultur-Sensible" alles so beschrieben haben, wie es ihrer Meinung nach "richtig" ist.

 

zu sehen ist eine Skizze. Eine rauchende Person

Das ist desaströs und mehr als Zensur! Letzten Endes schliesst es an an jene Menschen, die geschichtlich begründete Statuen niederreißen und zerstören lassen. - Wenn ich mir ein Buch kaufe, achte ich ja auch darauf, wer und wann der/die das geschrieben hat. Jeder Autor ist auch ein Zeit-Zeuge. Klar, Bond ist gut aussehend, hart, zynisch und sexistisch. Das hat Sean Connery gut herübergebracht - und natürlich auch Daniel Craig. So hatte Fleming seine Figur auch geformt. Und John F. Kennedy hat Bond geliebt. Wie tausende und abertausende Leser in vielen Ländern. Wie man ja auch die meisten Verfilmungen liebt.

Müssen die Filme nun noch einmal gedreht werden, mit soften, braven Agenten-Darstellern, die das trinken und essen, was die "Kultur-Sensiblen" vorschlagen? - Käme man dem nach, dann müssten sehr viele Märchen, Opern oder Theaterstücke umgeschrieben werden. Dann können wir gleich Geschichte und Kulturgeschichte insbesondere... löschen. Alles geschieht in einer Zeit - und mir wird schlecht, wenn ich mitbekomme, wie "die Zeit" mit Füßen getreten und veräppelt wird. Das "sensible" Umschreiben von Literatur ist nur eines: eine mehr als dumme Idee und Mißachtung von Zeitgeschichte und Autoren, die in ihrer Zeit schreiben. Ändert nur die Bücher von Henry Miller, Hermann Hesse oder Charles Bukowski! Das wird bestimmt super-lustig! Nur... das Lachen fällt mir schwer.