Die Welt ist in Unordnung, im Kleinen wie im Großen. Wenn die Russen (und da vor allem der Kreml) von einer "militärischen Operation" reden, so ist das ganze für die Ukraine und den Rest der Welt doch das Wort Krieg, das wohl besser zutrifft. Das ganze Elend beschreibt. Und wir, die etwa zwei Flugstunden von dem ganzen Greuel entfernt sind, sehen uns mit unterschiedlichsten negativen Strömungen konfrontiert, die da heißen tägliche Kriegsbericht-Erstattung, wirtschaftliche Aufs und Abs, soziale Abwärtsspiralen und Welt-Klima-Bedrohungen und vieles mehr. Wie soll man da noch entspannen? Ich will mich nicht an den Krieg gewöhnen und ertappe mich doch dabei, bei den Kriegsbildern im Fernsehen nebenbei zu frühstücken. Und dann treffe ich fast jeden Tag mit meinem Mann auf die ukrainische Familie, die wir Anfang April in meinem alten Haus aufgenommen haben. Und sie freuen sich, geniessen den großen Garten und dass die Kinder erst einmal Ablenkung haben, spielen können, in Sicherheit sind. 

Wie kann ich da an meine Bücher und das schwierige Geschäft mit der Werbung denken? Weil ich das muss - als eine Autorin, die ihre Bücher schließlich auch verkaufen will. Natürlich geht das Schreiben und Malen weiter - auch ohne den "Durchbruch". Aber nachdenken muss ich darüber - trotz der chaotischen Zeit, in der wir gerade leben.